Der Verein Einfache Sprache unterstützt auch dieses Jahr die Teilnahme von Menschen mit Behinderung an der Zurich Pride. Für Vereinsgründer und Vorstandsmitglied Peter Fischer ist es eine Herzensangelegenheit. Er ist der Pionier hinter der Teilnahme und wünscht sich, dass er die Führung bald anderen übergeben kann.
«Pride Festival erstmals mit Behinderten-Organisationen», titelten verschiedene Schweizer Medien vor bald zwei Jahren infolge einer sda-Meldung. Andere berichteten sogar ausführlicher darüber mit Zitaten unter anderem von Peter Fischer. Er war es, welcher die Teilnahme initiiert hat. Einfache Sprache Schweiz holte Mensch zuerst und selbstbestimmung.ch mit ins Boot. Zwei Vereine, welche von Menschen mit Behinderungen geführt werden und sich für deren Rechte einsetzen. «Ca. 225’000 LGBT+ mit Behinderung leben in der Schweiz», sagt David Siems von selbstbestimmung.ch. «Sie sind praktisch unsichtbar. Für sie gibt es keine Anlaufstellen oder Interessensvertretungen. Darauf wollen wir aufmerksam machen.» Gemeinsam mit Fischer ist auch Siems seit 2016 massgeblich am Projekt Zurich Pride beteiligt. Auch dieses Jahr sind die zwei Vereine selbstbestimmung.ch und der Verein Einfache Sprache Schweiz mit einem Stand am Festival präsent. Und am Umzug rollen und laufen sie wieder gemeinsam mit Sympathisant*innen.
Selbstvertreter-Organisationen sollen das Zepter übernehmen
Dass der Verein Einfache Sprache Schweiz das Projekt lanciert hat, ist nicht selbstverständlich. Barrierefreie Kommunikation ist das eigentliche Kernthema des Vereins. Und in diesem Bereich hat der Verein selbst noch viele Baustellen zu bewältigen. Politische Arbeit, wie die Teilnahme an einer Pride, sollten von anderen Akteuren gemacht werden. So wäre das Projekt bisher ohne die aktive Teilnahme von Selbstbestimmung.ch nicht durchführbar gewesen. Es würde keinen Sinn machen ohne Selbstvertreter-Organisationen. «Ich habe als Selbstvertreter das Projekt Pride mit der Unterstützung des Vereins Einfache Sprache starten können», sagt Fischer «Jetzt läuft der Karren und ich hoffe, er wird von anderen Selbstvertretern und Selbstvertrerinnen weitergezogen».

Auf den ersten Blick mag eine solche Teilnahme an einer Pride als ein kleines Projekt angeschaut werden. Ein Projekt ohne grossen Aufwand und mit viel Spass bei der Umsetzung. Vergessen geht oft, wie viel unsichtbare Arbeit dahinter steckt und wie viel Ressourcen man braucht oder bräuchte, für eine professionelle und qualitativ hochwertige Umsetzung. Die Leute sind gerne dabei beim Feiern und Geniessen, beim Einbringen von Ideen und Visionen. «Die Frage ist dann nur: Wer macht die harte Arbeit, die hinter der Umsetzung steckt?», sagt Fischer. «Für das braucht es engagierte Leute. Wir sind dankbar, mit selbestbestimmung.ch eine engagierte Partnerin zu haben. Und hoffen, dass sie zukünftig das Projekt weitertragen und vielleicht weitere Akteuren finden, welche sich für die Sache einsetzen möchten.»

Dieses Jahr aber feiern wir nochmals gemeinsam an der Zurich Pride 2018. Selbstbestimmung.ch und der Verein Einfache Sprache Schweiz sind gemeinsam mit einem Stand auf dem Kasernenareal vertreten und rollen und laufen an der Demonstration mit. Wir freuen uns auf euren Besuch. Weitere Informationen zur Zurich Pride unter: http://zurichpridefestival.ch/
Weitere Informationen zu unserer Partnerin selbstbestimmung.ch: http://selbstbestimmung.ch/; https://www.facebook.com/Selbstbestimmung/
Auf unserem Facebook-Kanal gibt es bald mehr Infos zu unserer Teilnahme an der Zurich Pride 2018: https://www.facebook.com/einfachesprache/
Titelbild: Janosch Vögeli